Reaktion Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, auf die Mitteilung der Entdeckung des Rübenzuckers in einer Verfügung an das General Directorium am 15. Januar 1799.

[zit. nach: Neubauer, AlfredDas süße Salz, François Charles Achard und der Rübenzucker, (Hellersdorfer Heimathefte 5), Berlin 1994, 16.]

"Sr. Königliche Majestät von Preußen etc. haben die, von dem Director Achard, durch beykommende Vorstellung angezeigte Erfindung, der Zubereitung des Zukkers aus der Runkelrübe, mit Landesväterlicher Freude vernommen, da die nach den Anlagen der beygefügten Abhandlung, sowohl von dem Professor Claproth, als von der Berlinischen Zuckersiederey-Companie angestellten Versuche keinen Zweifel übrig lassen, dass, im Falle der Zukkersaft der Runkelrübe auch nicht im grossen zu feinen Huthzucker raffiniert werden könnte, selbiger dennoch in Gestalt von Farinzucker, ja selbst nur als blosser Zukker Syrup, sehr gut angewendet werden und die Stelle des Ausländischen Farinzukkers und Syrups füglich vertreten kann. Schon dies allein giebt der Erfindung einen unschätzbaren Werth und da auch die Hervorbringung des weissesten Candiszuckers hoffen läßt, dass man durch wiederholte Versuche dahin kommen werde, den Zukkersaft der Runkelrübe von dem schleimigten Extraktiv-Stoff zu reinigen, der allein bey der Bearbeitung im Grossen, das Raffinieren desselben zu Huthzucker erschweren soll; so ist es von höchster Wichtigkeit, sogleich in allen Provinzen, wo Zukkersiedereyen sind, Versuche im Grossen mit dem Bau der Runkelrübe und der Bereitung des Zukkers daraus anzustellen."